Kicktipp: Welche Schummelmöglichkeiten hat der Spielleiter?

Heute möchte ich mal etwas Aufklärungsarbeit betreiben und euch einen kleinen Einblick geben in die Macht, die ein Spielleiter bei Kicktipp heutzutage hat. Heutzutage, weil Kicktipp im Laufe der Jahre vieles gemacht hat um einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen. Darüber möchte ich aufklären, denn immer wieder kommt es in der privaten Tipprunde bei meiner Arbeitsstelle (deren Spielleitung ich vor wenigen Jahren übernommen habe) zu Aussagen wie „Du kannst deine Tipps ja einfach ändern“ oder „Du siehst ja, was alle tippen“. Deshalb geht es heute darum, was an diesen Vermutungen dran ist.

These 1: Der Spielleiter kann seine Tipps nachträglich ändern

Dazu ist zu sagen: Ja, das kann der Spielleiter tatsächlich. Der Spielleiter kann die Tipps von allen Mitspielern ändern. Vor dem Spiel, während des Spiels und nach dem Spiel. Auch seine eigenen Tipps. ABER: Schon seit vielen Jahren gibt es das Logbuch in jeder Tipprunde. Darin wird jede Änderung, die der Spielleiter vornimmt, öffentlich protokolliert. Der Spielleiter kann keine Einträge aus diesem Protokoll entfernen. Das heißt, jeder Mitspieler könnte sehen, dass der Spielleiter schummelt. Zu finden ist das Logbuch unter dem Menüpunkt Nachrichten und dort unter dem Unterpunkt Logbuch. Diese Funktion gab es in den Anfangsjahren von Kicktipp nicht. Damals war es tatsächlich möglich, ohne großes Aufsehen zu erregen, die Tipps zu ändern. Diese Zeiten sind aber längst vorbei.

These 2: Der Spielleiter kann die Tipps der Mitspieler vorab sehen

Auch diese Aussage hat früher einmal gestimmt, aber auch diese Zeiten sind schon eine ganze Weile vorbei. Mittlerweile sieht der Spielleiter, wenn der Mitspieler bereits Tipps abgegeben hat, nur Sternchen im entsprechenden Feld. Erst wenn die Tippabgabefrist abgelaufen ist, werden die Tipps für den Spielleiter sichtbar. Dann können die Tipps ja aber nicht mehr verändert werden und sie sind sowieo für alle Mitspieler sichtbar.

Warum spielt das eine Rolle? Mitten in der Saison ist der Vorteil, den man daraus hätte, eher gering. Spannend ist es aber vor dem letzten Spieltag. Stell dir vor, du bist auf Platz 2, nur einen Punkt hinter dem Führenden. Dann ist es ratsam, nicht das allerwahrscheinlichste Ergebnis zu tippen. Gerade bei Pokalturnieren, z.B. der Weltmeisterschaft, kann es dann ratsam sein, auf das weniger wahrscheinlichere Team zu setzen, weil davon auszugehen ist, dass der Führende auf den Favoriten tippen wird. Gewinnt der Favorit, dann hätte man wahrscheinlich eh nicht mehr gewonnen (außer man hat das Ergebnis ganz korrekt und der andere nur die Tendenz richtig). Gewinnt der Außenseiter, so zieht man am Ersten vorbei und gewinnt. Wenn man aber nicht weiß, wie der Führende getippt hat, muss man raten und kann dabei natürlich auch falsch liegen. Hat man Pech, gibt man den selben Tipp ab und hat keine Chance mehr.

Soweit der kleine Exkurs. Sollten euch noch weitere Thesen einfallen, dann gehe ich gerne in den Kommentaren darauf ein und ergänze ggf. auch gerne den Artikel.

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